Euromold 2014 Interview: Nick Ervinck
Bei unserem Besuch auf der Euromold gab uns im Kunstausstellungsbereich von Stratasys der Bildhauer Nick Ervinck ein Interview. Zusammen mit weiteren Künstlern wurden die Werke dort unter dem Titel „Sixth Element“ präsentiert.
Peter E. Petersen: Ja, hallo Leute wir sind hier vom 3D Druckzentrum Ruhr auf der Euromold 2014.
Und wir haben hier den Nick Ervinck, Künstler im 3D Druckbereich, und wir werden ihm jetzt ein paar Fragen stellen:
Hallo Nick, vielleicht kannst du uns zuerst etwas über deinen persönlichen Werdegang erzählen?
Nick Ervinck: Mit fünfzehn Jahren habe ich mein Kunststudium begonnen. Ich arbeitete ein wenig an Comics, Architektur und Filmen; und habe in Mixed Media abgeschlossen – was aber irgendwie alles und nichts ist. Letztendlich habe ich einen Kunstabschluss, allerdings nicht in Bildhauerei oder Informatik. Ich lernte viel auf eigene Faust und versuchte meinen Weg zu finden.
PEP: Hast du jetzt komplett auf digitale Bildhauerei gewechselt, oder arbeitest du weiterhin noch traditionell?
Nick: Ich erstelle meine Skulpturen immer noch traditionell, auf Grund des limitierten 3D-Drucks. Soweit ich weis, schafft der größte mit zur Verfügung stehende 3D Drucker in unserer Nachbarschaft bis 2 Meter. Zurzeit arbeite ich mit weitaus größeren Skulpturen oder Außenobjekten. Diese erschaffe ich von Hand mit schaumüberzogenen Fiberglas, damit sie gegen die äußeren Einflüsse geschützt sind. Die bisher größte Skulptur, die ich geschaffen habe, ist 15 Meter hoch.
PEP: Okay. Könntest du uns ein wenig über deine hier ausgestellten Objekte erzählen? Zum Beispiel, welche Software du benutzt hast, und welche Technologien eingesetzt wurden, um deine Werke zu erschaffen.
Nick: Ich habe mit dem 3D-Druck in 2009 angefangen, und hatte eine Ausstellung in Shanghai. Ich wollte einen sehr komplexen Stein erschaffen, aber ich wusste nicht wie ich das anstellen sollte. So habe ich den 3D-Druck ausprobiert, und von diesem Moment an hat es mich gepackt, und bis heute nicht losgelassen.
Hier wurde ich von Stratasys zu einer Kooperation eingeladen, um mit ihrer neuen Maschine der Objet500 Connex3 zu experimentieren. Das ist eine Maschine, die Transparenz und Farbe zusammen drucken kann. Das ist jetzt hier eine echte Weltpremiere, das erste Mal, dass es Künstlern ermöglicht wird, so etwas zu tun. Und es zwingt dich, anders zu denken, wegen der neuen Möglichkeiten – das Denken in Ebenen und Raumtiefe, besonders im Bezug auf Skulpturen.
PEP: Ja, genau danach wollte ich fragen. In wie weit hat diese neue Herangehensweise auch deinen persönlichen Arbeitsprozess verändert, wenn du an Skulpturen arbeitest?
Nick: Alles was du hier siehst, die ausgestellten Arbeiten von mir, Neri Oxman, von Eyal Gever, sind in 4 bis 5 Monaten entwickelt worden, natürlich eine sehr kurze Zeit um Ideen auszuarbeiten. In meinen Augen setzt sich die Entwicklung immer noch fort. Ich bekam einen kleinen Vorgeschmack und probierte ein paar neue Sachen aus, aber in mir wächst es, was in der Zukunft noch alles machbar sein wird.
PEP: Vielen Dank für unser kurzes Interview, Nick.
Nick: Gern geschehen. Viel Spaß noch auf der Messe. Bye.
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